bobbilis bunte WebWelt
Wer bin ich
Bilanz
Herbst
Winter
Weihnachten 2001
Fastnacht
Chemie
Gedicht-Rezept
Zeitung
Vertrauen

 

Mein Herbst - Gedicht

Mit diesem Gedicht habe ich mich sozusagen im Gedichte - Club eingeführt.
Und zu (vielleicht nicht nur :-) ) meiner Überraschung hat es sogar gewonnen.
Ich wollte damit einfach mitten in die für den Herbst oft typische melancholische Zeit hinein
ein Zeichen setzen -  man muß halt nur ab und zu nach oben schauen....

Ich streif durch den Wald: Wohin geht mein Blick?
Geht er wie so oft nur zurück?
Denk ich daran, wie schön alles war,
als es noch früh' war in diesem Jahr?
Als alle Bäume voll war'n mit Blüten,
als bei Jung und Alt die Herzen glühten?
Als der Himmel hing voller Geigen,
die Blätter sprießten bei Birken und Feigen?
Ach, waren Kindheit und Jugendzeit schön -
warum muss ich in den Lebens-Herbst geh'n?

Vom Boden hebe ich auf ein Blatt:
Warum ist es nicht mehr grün und satt,
wie es im Sommer am Baume gehangen,
so manchen Wind hat abgefangen?
Nun hat ein laues Lüftchen genügt,
dass das Blatt zu Boden fliegt.
Wie schön war doch die Sommerzeit,
ein blauer Himmel hat mich erfreut,
kein Wölkchen konnte den Himmel trüben -
ach wäre es immer nur Sommer geblieben!
Was ich begonnen, begann zu reifen,
ich konnte dies Wunder kaum begreifen.
Doch vieles mußte "vertrocknet" enden,
wie das Blatt in meinen Händen.

Da streift mich plötzlich ein Sonnenstrahl
ich schaue gen Himmel - mit einem Mal
erkenne ich den herbstlichen Zweck:
Die Blätter müssen von den Bäumen weg,
damit diese den Winter durchstehen,
sonst würde der Baum zugrunde gehen.
Er braucht wie wir diese Ruhe-Zeit,
damit er uns auch nächstes Jahr erfreut,
mit neuer Blätter- und Blütenpracht -
genial, wer sich diesen Plan erdacht!

So streif' ich weiter durch den Wald,
doch mache ich beim Rück-Blick nicht halt,
ich schaue gen Himmel ins herbstliche Licht,
bin einfach zufrieden: Mein Leben ist ein Gedicht!
 

© bobbili 10/2000